Kurz Tipp, Minimalismus

Ist der Notgroschen altmodisch?

Wie sieht das denn bei euch aus? Habt ihr einen Notgroschen, oder gebt ihr lieber das ganze Geld aus und greift im Notfall auf Kleinkredite oder den Dispo zurück?

Ich finde den Notgroschen ganz und gar nicht Altmodisch, im Gegenteil, er ist sogar das sinnvollste was man machen kann. Denn wenn eine Situation eintritt, wo man schnell Geld braucht, hat man was und braucht nicht irgendwo zu bitten ob man was bekommt. Weiter ist es ja so, daß was man sich leiht muss ja auch wieder zurück gezahlt werden und dann fehlt es ja wieder, Teufelskreis. Genauso ist es mit Ratenkäufen, kennt man seine fixen Ausgaben nicht wirklich ganz genau, führt auch das schnell in eine Falle, wo es immer mehr an Geld fehlt im Monat. Bin ich eh schon knapp mit meinen monatlichen Geld, haut eine zusätzliche Ratenzahlung das knappe Budget noch weiter runter und es fehlt am Monatsende noch mehr.

Aber wie umgeht man das denn jetzt? Grad wenn man wenig Geld im Monat zur Verfügung hat, kommt schnell der Satz „Wovon soll ich denn da noch was zurück legen?“

Es geht, das ist die gute Nachricht, aber der Wille und Diziplin muss auch vorhanden sein das ist die „schlechte“ Nachricht 🙂

Anfangen sollte man mit dem genauen Aufschreiben der festen monatlichen Ausgaben. Dann noch die Ausgaben die viertel-halb-oder jährlich anfallen. Diese ganzen Ausgaben dann von den monatlichen Einahmen abziehen. Was dann übrig bleibt hat man zur Verfügung für den Monat und schaut dann was brauche ich davon für Lebnsmittel usw. Hier ist es ratsam mal über drei vier Moante jede Ausgabe aufzuschreiben (auch den To Go Kaffee oder den Snack zwischendurch) um zu sehen wo das Geld hin geht. Anhand der Liste kann man dann schon gut erkennen was eigentlich nicht nötig ist und ob man sich das nicht lieber sparen kann.

Wenn man das alles gemacht hat, dann erkennt man mit Sicherheit, daß man im Monat doch den ein oder anderen Euro übrig hat. Und diesen Euro legt man dann weg, am besten auf ein altmodisches Sparbuch wo man nur ran kommt, wenn man mit dem Buch zur Sparkasse geht. Ich weiß allerdings nicht ob jede Bank so eins noch anbietet, weil etliche die mittlerweile auch so anbieten, daß man vom Buch mit Karte abheben kann. Finde ich für Menschen die Probleme mit dem Sparen haben nicht so toll, denn alles was an Geld jederzeit verfügbar ist, wird dann auch meist ausgegeben. Aber ok, da muss man dann eben Diziplin walten lassen.

Nehmen wir aber mal das klassische Sparbuch, so hab ich das nämlich auch, dort könnt ihr dann monatlich direkt den Betrag den ihr sparen möchtet, per Dauerauftrag hin überweisen. Der Vorteil ist, daß Geld ist sofort aus eurem Blick verschwunden und tummelt sich nicht mehr auf dem Konto. Es liegt sicher auf dem Sparbuch, wo ihr nur ran geht wenn ein Notfall ist. Und keine Scheu auch z.B. 5,-€ im Monat können sich über die Zeit gut vermehren (man kann den Sparbetrag ja auch jederzeit erhöhen, so wie es halt passt). Je länger man spart und es eisern durchzieht, wird der Notgroschen größer und größer und reicht auch mal für eine schöne Anschaffung ausser der Reihe 🙂

Ich weiß zu Anfang ist es noch nicht so das Gefühl „oh ich hab gespart und kann mir was leisten“ nee es ist eher so „orrr das dauert ja ewig bis ich soviel gespart hab um mir dies oder das zu kaufen“ macht nicht den Fehler es wieder einzustellen mit dem Sparen, es lohnt sich wirklich dran zu bleiben, Versprochen!

Ah noch was, Sparbuch als Geldanlage ist natürlich nicht toll, denn Zinsen gibt es so gut wie nix mehr. Wenn ihr auf gute Zinsen aus seid dann sind andere Geldanlagen sicher sinnvoller. Aber ich denke bei Menschen die eh Schwierigkeiten haben überhaupt einen Notgroschen weg zu legen, stellt sich die Frage nach gut verzinsten Geldanlagen sowieso nicht. Ist jetzt nicht bös gemeint.

Warum ich diesen Tipp mit dem Notgroschen unter Minimalismus abgelegt habe? Ganz einfach, wer minimalistisch unterwegs ist, der fragt sich ständig und bei allem „brauche ich das wirklich“ und darum ist es mit dem Notgroschen nur eine logische Konsequenz das er zum Minimalismus dazu gehört, denn wenn ich meine Ausgaben hinterfrage und nicht alles verpjubel dann habe ich was übrig zum Sparen 🙂 wer das anders sieht darf das natürlich gerne tun 😛

Aurelia

4 Kommentare

  1. Ja Notgroschen ansammeln ist mühselig, aber ich halte das für sehr wichtig. Es geht was kaputt, ich muss Zahnarztkrone bezahlen, oder oder die Dinge kommen ja grundsätzlich nicht wenn es passt.
    Schade find ich für die Kinder dass sie nicht sehen dass es sich lohnen kann da es keine Zinsen mehr gibt.
    Und Kleinvieh macht auch Mist….
    LG
    Ursula

    • Für die Kinder ist es wirklich schade so gut wie keine Zinsen mehr zu bekommen. Ist ja auch am Weltspartag mittlerweile zu sehen, daß er nicht mehr den Zulauf hat wie zu unserer Kinderzeit.
      Irgendwie geht da ganz schön was verloren, schade.
      Lg Aurelia

  2. Ohja! Einen Notgroschen anzulegen finde ich sehr sinnvoll. Auch wenn es keine Reichtümer sind: so ganz ohne was auf der hohen Kante würde ich mich unwohl fühlen.
    Ende dieses Jahres werde ich ziemlich pleite sein, denn ich hatte dieses Jahr enorme Tierarztrechnungen (John und Mautzo!). Aber ManitouseiDank hatte ich was angespart und konnte die Beträge bezahlen. Okay: Viel darf jetzt nicht mehr passieren (oder besser: gar nichts!), aber ich bin ja sehr sparsam und werde peu à peu wieder was zur Seite legen. HerrHummel meinte schon öfters, dass er noch nie eine Frau erlebt habe, die so wenig Geld für sich selber ausgebe. …. Aber hej: Ich brauche beinahe nichts (mehr), ich hab meine Tiere, die sind mir am Wichtigsten, und als dem Reduzierten und der Nachhaltigkeit verpflichtete Zeitgenossin sind meine Ansprüche sowieso bescheiden.
    Wenn ich heute manchmal die Werbung sehe („Heute kaufen- in 3 Jahren bezahlen!“) und überall diese Kleinkredit-Angebote, dann wundere ich mich nicht, dass schon Jugendliche fünfstellige Schuldenberge vor sich herschieben….. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung und wird wohl in Zukunft nicht besser werden. Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt dass ich mir nur kaufe, was ich auch gleich und bar VOM EIGENEN GELD bezahlen kann. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren.
    Und wie gesagt: Immer ein paar Fränkli stehen lassen. Früher oder später ist man froh drum….
    Herzliche Grüsse!

    • Da sagst du was, grad wenn man Tiere hat ist ja immer was, was dann auch ordentlich Geld kostet. Und meist kommt es völlig unerwartet, da ist es immer gut was an der Seite liegen zu haben.
      Die Werbung ist heute ziemlich agressiv was das Thema Kredit oder Ratenzahlung angeht, wenn man da den Kindern nicht von Haus aus beibringt zu sparen und Kredite oder Raten nur zu machen wenn sie wirklich alles genau berechnet haben, ja dann laufen sie in die Falle und haben Schulden am Hintern kleben, die sie meist nur schwer wieder los werden.
      Gut überlegt zu handeln bei allem was man so konsumiert ist der beste Weg den man einschlagen kann und dann bleibt eben auch was zum sparen übrig 🙂
      Liebe Grüße
      Aurelia

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