Ein cooles Projekt hat Holger gestartet und da musste ich unbedingt mitmachen.
Er hat eine kleine Camp Snap Camera gekauft und die ist nun auf Reise zu einigen Fotobegeisterten, damit sie auch damit Bilder machen können. Zwei Bilder von jedem veröffentlicht Holger dann in einem fortlaufenden Blogbeitrag, damit man schön nachverfolgen kann, was für unterschiedliche Aufnahmen mit ein und der selben Camera gemacht werden und wie verschieden die Sichtweisen der Fotografienerds sind.
Ich hab die Camera zu einem Besuch beim knuffigen kleinen Zwerg mitgenommen und ein erstes Bild dann gleich mal an der Bushaltestelle gemacht.
Die Bilder könnt ihr alle anklicken zum vergrößern. Solltet ihr machen, denn dann wirken sie einfach schöner auf dem dunklen Hintergrund.

Der Baum steht auf dem Kirchengelände neben der Haltestelle wo ich umsteigen muss und da ich dort immer ne Viertelstunde warte, bis mein Bus Richtung Debstedt kommt, war die Gelegenheit gut, schon mal ein erstes Bild mit der Camp Snap zu machen. Ist gelungen und nicht vergessen, man kann es erst begutachten wenn die Cam am Rechner angeschlossen ist. Sie hat keinen Monitor und auch sonst keine zusätzlichen Einstellmöglichkeiten, einzig einen Blitz kann man zuschalten, wenn man ihn braucht. Ist wie ein Ausflug in meine Anfänge der Fotografie mit 15 Jahren. Da hatte ich mir vom ersten Lehrlingsgehalt eine kleine Konica Kleinbildcamera gekauft und war fortan nicht mehr weg zu kriegen vom Bilder machen. Die Konica habe ich heute noch und sie funktioniert einwandfrei. Sie ist von der Haptik und Bedienung nicht viel anders als die Camp Snap, nur den Film muss man per Hand weiter transportieren nach jedem gemachten Bild 🙂 die Älteren unter euch werden es sicher noch kennen 😀
Angekommen in Debstedt musste ich gleich das nächste Bild machen. Uhrzeit war 13.41 Uhr, also krasse harte Schatten und die Sonne ziemlich hoch am Horizont. Mal als Einblick wie die Lichtsituation war.

Sogar der Bus mit dem ich angekommen bin steht da noch im Hintergrund *lach…
Dann erst mal über die Landstraße rüber und immer hübsch auf die vielen Autos achten die aus einer nicht gut einsehbaren Kurve kommen. Drüben gab es dann das nächste Bild.

Es ist der alte Dorfkern mit Bauernhöfen. Auch wo der Bus hält gehört dazu. Ist der Marktplatz, wo es auch Veranstaltungen gibt. So richtig Dorf Leben eben und das obwohl es in den letzten Jahrzehnten ordentlich gewachsen ist.
Angekommen bei MaxiAurelia und dem knuffigen kleinen Zwerg gab es noch ein schickes Motiv direkt vor der Tür.

Die alten Milchkannen mit dem Haselnusszweig sind immer für ein Bild gut. Hier war die Lichtsituation kompletter Schatten.
Gegen 14.45 Uhr bin ich dann mit dem Lütten los gezogen in die Felder und da er so schön friedlich geschlafen hat, war die Gelegenheit günstig, noch einige Bilder zu machen.

Mal ein typischer norddeutscher Weg in den Feldern. Mit windschiefem Baum. Da ich mich nicht entscheiden konnte ob Hochkant Format besser aussieht musste auch so ein Bild her.

Macht sich auch in Hochkant Format richtig gut. Die kleine Plastik Knipse kann was, oder ist es die Erfahrung und das Können der Bildermacherin *schmunzel…
Mein Lieblingsbild der Tour ist dieses hier.

Ich war mir nicht sicher, ob es gelingen wird die Stimmung im Bild festzuhalten. Der Schatten unterm Baum, die vielen weißen Blüten und das pralle Sonnenlicht auf dem gemähten Feld. Denn wie gesagt, keine Einstellmöglichkeiten an der Cam. Aber es hat geklappt, die Camp Snap macht solide Arbeit.
Ein Stück weiter des Weges gab es dann einen malerischen Moment. Ein schwarzes und ein weißes Pferd auf der Weide, hach schön, da geht es ja gleich mit meinem Pferdemädchenherz durch. Ich konnt mich gar nicht satt sehen, so schön friedlich die Szene.

Bei diesem Bild ist die Camp Snap an ihre Grenzen gekommen. Denn ran zoomen ist nicht und da der Fuß Zoom hier auch nicht möglich war (quer in die Botanik springen mit Baby und dann noch Camera wollt ich dann nicht riskieren *lach…) muss man eben mit dem erahnen der beiden stolzen Pferde vorlieb nehmen und sich auf die Beschreibung und das Schwärmen der Bildermacherin verlassen. Es war wirklich, wie in meiner Kindheit im Hochsommer im Dorf bei Opa und Omi. Die Luft, der Wind, das knirschen der friedlich mampfenden Pferde, die Sonne, die Wärme und das Gefühl gleich auf den Rücken des schwarzen Pferdes steigen zu können und los zu galoppieren. Fühlt ihr es?
Ein Stück weiter den Weg lang, sprang mir dann das Motiv ins Auge.

Die Wolkentupfen von der Sonne angestrahlt, die glatt geputzten toten Äste mit dem Lichtschein der Sonne an den Kanten und darunter die Blätter. So als wenn der Baum sagen will „Noch bin ich da und nicht tot“.
Weiter gehts immer dem Weg folgend und man sieht was passiert wenn der Stromtrassen Ausbau nicht in die Puschen kommt.

Dann müssen wir hier im Norden nämlich die Windräder abstellen, weil wir den Strom nicht dahin transportieren können, wo er grad gebraucht wird. Speicher gibt es auch nicht richtig, tja so wird das noch ewig dauern bis wir nur noch grünen Strom haben.
Das letzte Bild der Tour.

Noch mal ein Blick auf einen windgebeugten Baum, gerahmt vom toten Holz eines anderen. So ist Leben und Vergänglichkeit immer dicht beisammen in der Natur.
Das fotografieren mit der kleinen Camp Snap hat Spaß gemacht und war für mich nicht schwierig. Ich fühlte mich gleich Zuhause bei ihr, denn ich komme aus der Analogen Fotografie und bin es gewohnt mit ganz einfachen Cameras zu fotografieren. Die Möglichkeiten der Spiegelreflex Cameras, hab ich erst 2008 lieben gelernt. Bei der Camp Snap war ein schwarz weiß Profil geladen, man kann wohl auch andere beim Hersteller runter laden, hab ich aber nicht ausprobiert. Ich mag eh sw und so wollt ich da auch nicht rumfummeln *gg… Den eingebauten Blitz hab ich auch nicht benutzt, war ja genug Licht da. Die Bilder hab ich in Photoshop etwas von der Helligkeit und im Kontrast angepasst. War jeweils, mal etwas dazu geben, oder etwas weg nehmen. Dann mit dem Hochpassfilter dezent geschärft und den weißen Rand drum und das wars mit bearbeiten. Keine große Sache, nur das gehört bei mir immer dazu wenn ich Bilder mache und entwickle. Die gibt es bei mir nie so wie die Camera sie ausspuckt. Da bin ich eigen *schmunzel…
Nu habt ihr es geschafft, der Spaziergang war anderthalb Stunden. Das lesen und schauen hier dauerte ja nicht so lang *lach…
Aurelia