Frauensachen

Tschüß Östrogen

Willkommen zweite Pupertät!

 

Oder

Wenn Frau komisch wird!

Ich sags mal so, es ist vieles anders als noch mit 30 auch wenn die Frauenärztin mir weiß machen will:“ Also die Wechseljahre sind das noch nicht Frau Aurelia, dafür sind sie noch zu jung!“

Hach ja, danke für das Kompliment aber die Veränderungen die der Körper und auch der Kopf grad mitmachen, die möchte ich schon gern auf den schwindenden Hormonspiegel schieben, was bliebe denn sonst noch? Ausser „Verrückt“! Nee nee, da kann Frau Doktor gern anderer Meinung sein, nur vom, ich guck mal schnell die nervige Frau da vor mir an, kann sie das doch gar nicht wissen, ob oder ob nicht die Hormone weniger werden. Sie ist ja eine ganz liebe und ich kenne sie schon lange, aber ich glaub in dieser Sache liegt sie falsch. Wechseljahre funktioniert nicht nach Schema F das ist so individuell wie eben jede Frau einzigartig ist. Und wenn man sich etwas einliest in das Thema, stellt man schnell fest, daß die Wechseljahre, genau wie die Pubertät, einer Welle gleichen. Sie fängt ganz harmlos an, steigert sich und flacht dann langsam wieder ab. Dieser Vorgang passiert nicht innerhalb eines fest begrenzten Zeitraumes, sondern zieht sich über einige Jahre dahin. Bei der einen länger bei der anderen kürzer, mal extrem intensiv, oder kaum wahrnehmbar. Durch muss aber jede irgendwann und irgendwie. Übrigens gibt es das bei den Männern auch, wenn das Testosteron nachläßt. Nur wird da eher selten drüber Berichtet.

Alterspubertät ist doof!

Ich weiß jedenfalls ziemlich genau, daß da was vor sich geht in meinem Körper, ich hab den nämlich schon 48 Jahre, wir kennen uns ganz gut. Und das was er jetzt grad so macht ist ein Schritt zurück in die Pubertät!

Pubertät beschreibt es am besten wie es sich grad anfühlt. Alles Neu, alles Anders, alles Aufregend, alles Komisch und mitunter Beängstigend /o\ wie in der Pubertät eben.

Da wären zum Beispiel die Pfützen die sich blitzartig in meine Augen schleichen, bei den lächerlichsten Anlässen. Da war ich der Meinung dieses nah am Wasser gebaut hätt ich hinter mir gelassen, aber nööö jetzt kommt das mit aller Macht wieder. Fehlt mir ja noch das ich irgendwann im Laden beim einkaufen in Tränen ausbreche nur weil sie grad keine Milch oder so da haben. Weltuntergang ala Alterspubertät! Feine Sache, das wär doch glatt was für die Lokalpresse!

Nachrichten schauen auch fast immer mit Kloß im Hals und Filme die eh schon immer einen Wasserfall ausgelöst haben? Lieber nicht, da reicht dann wahrscheinlich nicht mal ein Bettlaken zum trocknen. Ganz neu sind allerdings, hatte ich noch nie mit zu tun, Freudentränen 😯 Klar kenn ich das von anderen die das dauernd haben, aber bei mir? Hmmm…… ob ich das gut finde weiß ich noch nicht. Bislang ist mir das ziemlich suspekt. Ich freu mich gerne und viel, aber nicht mit Pipi in den Augen, das bin nicht ich *mähh… oder ab jetzt doch?

Noch mehr Wasser als die Augen produziert aber der restliche Körper. Unglaublich wie viel Schwitzen möglich ist ohne Körperliche Anstrengung! Einmal kurz Einkaufen gehen, so 20 min langsam wohl gemerkt, wieder Zuhaus und die Suppe läuft dir am Rücken runter, am Dekoltee bis zum Nabel, die Arme machen aus Solidarität auch gleich mal mit, auf dem T-Shirt zeichnen sich lustige Wasserspuren ab, der Slip klebt am Arsch und der Hosenbund mag auch mal kurz ausgewrungen werden. Och nee, echt jetzt das ist nicht lustig. 😛 Spitzenmäßig und der Oberknaller ist dann noch, wenn es ganz langsam am Kopf unter den Haaren zu laufen beginnt, hübsche Perlen sich auf der Stirn und der Nase zu Bächlein formen und dann um die Wette anfangen gen Erde zu laufen. Yes! Hauptgewinn! Willkommen EndvierzigerPubertät.

Vom Wasserfall bei Sportlichen Aktivitäten fang ich gar nicht erst an. Ich stelle mich gern zu den Männern, da fällt dann mein Durchweichtes Trikot nicht so auf 😀

Der einzige Vorteil den ich zur Zeit sehe ist, daß es nicht stinkt wie in der ersten Pubertät, diesmal ist es einfach nur NASS. Schwitzen war schon immer ein Thema bei mir gestört hatte es mich bis Dato nicht. Ich nenn es immer „meine Klimaanlage funktioniert“, aber zur Zeit übertreibt sie es mächtig. Bei 30° Dauerhitze bin ich voll dafür das sie mich kühlt, aber nicht bei 10° Schmuddelwetter, -3° Wintereinbruch oder im Körperruhemodus. Nee da müssen wir noch mal ein paar Takte reden!

Wo wir schon dabei sind mit dem Reden, was soll diese Verarsche mit den Tagen? Das Rote Meer meldet sich immer noch einigermaßen reglmäßig an. Soweit so gut, aber warum tut es dann so das es nach zwei Tagen Flut vorbei ist? Ich mich natürlich freue und schon die Monatshygienesachen weglege. Kaum getan, gibt es einen hinterhältigen Überfall mit „Tröpfeln wir doch noch ein bissel“ ist ja soooo lustig wenn Frau damit nicht rechnet, orrr……! Das Spielchen hab ich aber mitlerweile durchschaut und rechne einfach mal damit dass das Rote Meer mich bis zum Sarg begleitet. Oder zumindest immer mal wieder vorbei kommt um zu sehen ob es mich überlisten kann 😀

Vom Energiebündel zum Ruheliebhaber

Wenn mir das einer vor Jahren erzählt hätte, das ich ein Stubenhocker werde, den hätte ich ausgelacht. Sowas war für mich unvorstellbar! Ist aber mittlerweile so. Ich ziehe es vor die Ruhe zuhaus zu genießen als dauernd irgendwelche Aktivitäten ausser Haus zu machen. Ist jetzt zwar nicht so das ich mich Einigel, aber mir reicht es täglich einmal nach draußen zu gehen um Einzukaufen. Dabei lasse ich mir Zeit und nicht mal volle Kassen oder Miesepetrige Zeitgenossen stören mich. Ich schau mir lieber alles an und freue mich immer wenn es was Neues zu Entdecken gibt. Wer dann mit mir unterwegs ist muss auch schon mal damit rechnen, daß ich ihm dann erzähle das da ein Blümchen wächst welches Gestern noch nicht da war 🙂 Ja ist so, Frau wird halt wunderlich *schmunzel….

Der Drang immerzu draußen rumzubutschern ist weg. Gut, ab und an habe ich Lust mit dem Rad eine Tour zu machen oder auch einen langen Spaziergang am Fluß finde ich dann schön. Auch wenn bei uns Sail ist oder Minisail dann zieht es mich an den Deich zu den Schiffen. Da werd ich kribbelig und muss dahin und werde richtig stinkig wenn das Wetter nicht mitspielt. Büschen Pieselregen macht mir da nix, aber wehe es gibt Dauerstarkregen, dann lieber nicht ansprechen!

Womit wir beim nächsten Phänomen wären

Ich bin nicht Agressiv!

Das streite ich ganz vehement ab! Launisch könnt vielleicht passen hmm…

War ich schon immer ein ruhiger und freundlicher Zeitgenosse, bin ich jetzt noch einen Tick ruhiger und Gelassener. Lohnt ja auch nicht Energie zu verschwenden und sich über jeden kleinen Scheiß aufzuregen. Was aber nicht heißt das ich nicht auch ausflippen und mich richtig Ärgern kann.

Also doch Agressiv? Nein! Aber wenn da eine Fliege auf dem Fernsehbildschirm sitzt dann will ich die Plattmachen. Das Vieh hat da nix zu suchen. Und fangt bloß nicht an mich mit Sticheleien zu nerven. Das kann an manchen Tagen schon eine Bemerkung zu viel sein und ich geh an die Decke. Und weil ich dann so schnell an die Decke gehe, ärgert es mich selber und die Wut wird noch schlimmer. Dann fängt der Kopf verzweifelt an den Schalter zum abstellen zu suchen und das Chaos im Kopf ist perfekt. Da springt dann zum Schutz für alle der sture Blick ins Nichst an und die Stimme wird stumm geschaltet. Sicher ist Sicher.  Alle Systeme in „laßt mich einfach in Ruhe“ Position.

Mittags kommt der Sandmann

So viele die Mittagsschläfchen halten habe ich immer belächelt, weil ich eigentlich ein wenig Schläfer bin, ein früh Aufsteher und spät Zubettgeher. Vier/fünf Stunden Schlaf haben locker gereicht. Aber jetzt passiert es immer öfter das ich Mittags oder am frühen Nachmittag buchstäblich im Stehen einschlafen könnte. Da klappen die Augen einfach zu und du erschreckst dich weil der Kopf runter fällt. Für einen Augenblick biste wieder hellwach durch den Schreck und dann geht das Spielchen von vorne los. Rumlaufen und Wasser trinken hilft dann. Spätestens am Abend gegen halb acht penn ich dann im sitzen auf der Couch. Nicht jeden Tag, aber es mehrt sich das die Müdigkeit mich überfällt und lahmlegt.

Ob ein geplantes Nickerchen da helfen könnte? Ich will das aber nicht! Nein, nein, nein, bin ja schließlich noch keine 60+ noch bestimm ich wann und wieviel ich Schlafen mag 👿

Wollen doch mal sehen wer hier das SAGEN hat 😀

 

Es ist auf jeden Fall eine spannende Angelegenheit zu Erleben und zu Beobachten wie sich der eigene Körper und Geist im Laufe eines Lebens so verändert. Gelernt habe ich bisher das es mit Gelassenheit, Humor und Neugier am leichtesten ist damit umzugehen. Dann ist man für die Mitmenschen glaub ich auch ganz gut zu ertragen 🙂 und wenn nicht ist mir das auch Wurscht 😉 die haben ja die Wahl zu gehen.

Ich nicht! „Ich muss mit mir leben so wie ich bin“

 

Liebe Grüße

Aurelia

5 Kommentare

  1. Haha, Aurelia! Am Besten fand ich die Stelle mit dem Supermarkt. Ich stell mir das grad bildlich vor: eine weinende Frau vorm Milchregal. Ich kann ja sehr gut nachvollziehen, dass das, wenn es einen selbst betrifft, nicht ganz so lustig ist, aber du hast es so schön treffend beschrieben, da konnte ich mir einen Lacher nicht verkneifen.

    Liebe Grüße
    Conny

    • Hi Conny,
      finde ich ja toll das du mich hier auch besuchen kommst 🙂
      und wenn ich dich zum lachen gebracht habe um so besser, ich musste
      auch schmunzel als ich den Blog geschrieben hab, Mit Humor geht doch
      auch alles viel besser 🙂
      Liebe Grüße
      Aurelia

  2. […] Ich befinde mich zwar nicht in den Wechseljahren, aber wenn es um Hormone und deren Chaos geht, bin ich trotzdem ganz vorn mit dabei. Aurelia von „Wenig reicht auch“ (übrigens ein sehr schöner Blogname, wie ich finde) hat auch so ihre Erfahrungen mit den Hormonen. Ich empfehle besonders die Stelle mit der (noch nicht) weinenden Frau vorm Milchregal. Zum Artikel gehts hier entlang. […]

  3. Kennst du die Bücher von Christiane Northrup? Vor allem „Weisheit der Wechseljahre“ ist ein Augenöffner. Und ich muss grinsen, weil du so schön auf den Punkt bringst, dass die Wechseljahre eben nicht holterdipolter mit der Tür ins Haus fallen und es gleich „voll abgeht“. Aber die Vorstellung, dass erste Hormunschwankungen schon um die 40 sein können, ist wahrscheinlich zu grausam, als dass wir darüber nachdenken wollten. 😉

    Ich habe mir übrigens mit 40 eingebildet, in den Wechseljahren zu sein und angesichts der Symptome sagte mir die Gyn. das auch knallhart auf den Kopf zu… die Blutuntersuchung ergab, dass es noch nicht die Wechseljahre sind. Also habe ich mich ein bisschen informiert (siehe Buch oben) und mich in Richtung Östrogendominanz „behandelt“… und siehe da… plötzlich ging es wieder. Womit wir wieder beim Zitat von deinem Opa wären. 😉

    Lieben Gruß und schön, dass du mich entdeckt hast! Dein Blog gefällt mir nämlich sehr!

    • Hallo Anna,
      das freut mich sehr das dir meine Blog auch gefällt 🙂
      Bei deinem habe ich mich schon durch einige Artikel gelesen du schreibst einfach so klasse, da hat man
      dauernd ein Nicken und Grinsen und lautes Lachen im Gesicht 🙂

      Die Bücher kenne ich nicht aber die werd ich mir mal als Winterlesefutter merken.
      Ja die ersten Schwankungen sind so Induviduell und verschieden wann sie auftreten wie wir Frauen eben auch sind.
      Meine Mum war mit 38 voll drin in den Wechseljahren, daher ist es nicht so ungewöhnlich das sich bei mir mit 48 auch die
      ersten kleinen Alterspubertätzickereien zeigen 😀 Aber solange sie sich so in Grenzen halten, bin ich ja noch ganz gut dran
      und mit ein bissel Humor und selber drüber lachen läßt sich das ganz gut leben so.
      Ja und dann hat man ja auch immer was zu schreiben wo die Leser drüber schmunzel können \o/

      Liebe Grüße und ich bin gespannt was ich bei dir noch alles entdecke, also nicht wundern
      wenn da plötzlich ein Kommentar unter ganz alten Artikeln auftaucht 😉

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