Alles andere, Frauensachen

Sportlich aktiv bleiben

Bah, geh mir weg mit Sport! Da hab ich keine Zeit für.

Na denk ihr auch so? Schade, denn ich denke das ist eine ziemlich doofe Ausrede. Ich möcht euch heut mal mitnehmen in meine Bewegungsroutinen die ich (fast) täglich mache. Nennen wir es statt Sport, Bewegung in den Tag einbauen. Das klingt meist nicht so fies, wie „mach Sport“ *gg… Viele haben ja wirklich eine schlimme Abneigung gegen Sport. Ob das aus der Schulzeit noch übrig geblieben ist? Weil sie da immer zu den „unsportlichen“ gehörten? Ich kann es mir gar nicht vorstellen keine Bewegungsübungen zu machen, aktiv was für den Körper zu tun. Mir machte Sport und Bewegung immer Spaß und es war auch mein Lieblingsfach in der Schule, war klar nech? *lach…

Frau Aurelia macht Sport/Bewegungsübungen

Durch meine schon immer sehr quirlige Art, mit 200 Sachen durch den Tag Mentalität, gibt es bei mir eigentlich nicht zu wenig Bewegung. Wie nennt man das? Energiebündel? Ja ich denk das passt gut.

Trotzdem kam eine Phase, wo es mir im Rücken zwickte und richtig ätzend wurde im Nacken/Schulterbereich. Im Alter rostet der Körper etwas ein, wenn er nicht gezielt beweglich gehalten wird. Ist so, kann man natürlich bei Sport/Bewegungsallergie versuchen mit Tabletten zu betäuben, aber wird nicht auf Dauer helfen. Es betäubt nur die Symptome, beseitigt aber nicht die Ursachen. Hach was bin ich aber auch wieder für ein Klugscheißer heute *gg…

Diese Phase fiel, wie konnte es anders sein, in meine Anfang 50er und eine heftige depressive Episode rein. Sagte ich schon, dass ich es hasse wenn der Körper nicht mehr so funzt wie ich es gewohnt bin? Nein? Na dann wisst ihr es jetzt /o\

Als diese Zickerei im Rücken und Nacken los ging, hab ich kurzerhand (ja auch die Depression hat mich da nicht von abhalten können), meine vor Jahrzehnten in der Physiotherapie (als Jugendliche in Behandlung wegen Rundrücken und als junge Erwachsene kurzzeitig wegen Schmerzen durch viel tragen vom Kleinkind) gelernten Übungen ausgepackt und jeden Abend 5 Minuten gemacht. Immer wenn ich Abends um kurz nach sieben im Bad mich fertig gemacht hatte und bevor ich mich auf meine Couch gekuschelt hab, wurde die kurze Übungseinheit gemacht. Je zwei Bauch- und Rückenmuskel Übungen, jeweils fünf Wiederholungen und fertig. Der Erfolg kam dann auch nach drei/vier Tagen und die Rückenschmerzen waren wieder weg. Der Nacken/Schulterbereich war auch wieder zufrieden. Ich hatte an der Abend Routine so Gefallen gefunden, dass ich sie weiter gemacht hab. Vorbeugung fand ich ne gute Sache, bevor der Rücken wieder rumzickt. Man wird ja ziemlich weise so im Alter *nickt bekräftigend* 😛

Mit der Zeit, so nach nem halben Jahr ca., hab ich dann die Übungen ausgeweitet und Dehnungs- und Kraftübungen mit eingebaut und die Zeit auf 7-10 Minuten gesteigert. Immer noch jeden Abend vor dem Couching lief die Routine ab. Es tat gut und ich fühlte mich hinterher immer zufrieden was geschafft zu haben.

Als wir dann 2021 umgezogen sind, kam die Decke mit ins Spiel. Hier sind ja glatte Böden und Beton drunter, da ist es verdammt hart drauf zu liegen und Übungen für den Rücken und Bauch zu machen /o\ In der alten Wohnung hatte ich ja Holzfußboden und Teppichboden, da konnt ich so drauf liegen ohne Unterlage. Also musste ne Lösung her und die war dann meine Wolldecke zusammen gefaltet so in Yogamattengröße. Kostete nix und für mich reicht es völlig aus. Ich brauch kein Schnick Schnack um meine Sportübungen zu machen. Ist bei den Klamotten übrigens auch so, T-Shirt und Jogginghose, im Sommer ne Kurze Shirt Hose, hab ich eh an wenn ich Zuhaus bin und ab geht es auf die Decke. Nix extra schicke Design Sportklamotten dafür anschaffen, nope, brauch ich nicht, ist überflüssig. Geh ja nicht auf den Laufsteg, ich will ja nur den alternden Körper in Form halten 😀

Seit dem Umzug wurd dann auch die Zeit auf 15 Minuten gesteigert und es kamen noch Ausdauerübungen und einige Yoga-Positionen/Asanas dazu. Immer noch jeden Abend vor dem faulenzen auf der Couch 😀

Im Sommer 2022 war es ja irre heiß und Abends nach meiner Sporteinheit schwitzte ich mittlerweile doch so heftig, dass ich genervt war nochmal ins Bad zu müssen. Kurzerhand verlegte ich die Sporteinheit auf den späten Nachmittag, so konnte ich prima rumschwitzen und mich dann nach dem Abendbrot waschen und frisch machen um gemütlich auf meiner Couch zu lümmeln ohne Fliegen anzuziehen 😆

In 2023 wurde dann die Zeit auf 20 Minuten gesteigert und dann auf 30 Minuten. Ich hatte so viele verschiedene Übungen und Wiederholungen der einzelnen Übungen, dass es nur logische Konsequenz war das die Gym Zeit länger dauert. Fiel mir aber nicht schwer, es macht mir Spaß, es fühlt sich gut an, ich bin ausgepowert und zufrieden hinterher.

Bei den 30 Minuten täglich bin ich dann geblieben. Manchmal kann es vorkommen, dass ich verkürze, aber im Schnitt sind es 30 Minuten täglich.

Anfang diesen Sommers hatte ich die Idee, ich möchte mal wieder Handstand machen 😀 Ob das noch klappt? Ich habe Handstand immer gekonnt und ihn auch mit Mitte 30 noch gestanden im Garten. Da war Platz genug. Wie das so ist wenn ich ne Flause im Kopf hab, das muss ausprobiert werden, ich bin bei solchen Dingen tierisch ehrgeizig und will es können. Angefangen hab ich dann mit Übungen die auf den finalen Handstand vorbereiten. Ging mehrere Wochen, ich wollt ja nix überstürzen und quer in den Möbeln landen, wenn ich den Handstand noch nicht richtig nach oben gezogen kriege *gg…

Der erste den ich dann an der Wand kurz gestanden hab, war noch richtig anstrengend und ich merkte, oha da haste aber noch ordentlich zu tun Kraft/ Koordination/ Gleichgewicht wieder auf die Reihe zu bringen. Also fleißig weiter die Vorbereitungsübungen gemacht und krumme Handstände, so zwei drei, an die Wand gebracht. Mit der Zeit wurden die immer besser und sicherer und weniger anstrengend beim hoch ziehen. Im Stand, immer noch mit Wand als Sicherheitspuffer, fiel mir dann auf, ich atme dann nicht und ich stütze noch zu breit /o\ Öhm ja nee, das ist ja voll daneben *Menno, stapft zornig mit dem Fuß auf* Dann mal ran und drauf achten wirklich ruhig zu atmen und Schulterbreit, heißt die Arme ca. an den Ohren, zu stützen. Dauerte dann auch einige Zeit, bis es klappte und siehe da die Handstände gehen immer leichter und der Stand wird noch sicherer. Ein echt gutes Gefühl nach so vielen Jahren eine solche Kraft/Körperbeherrschung Übung wieder zu schaffen.

Seit ungefähr Mitte Sommer stehe ich den Handstand sicher ohne Wand, sie ist zwar noch im Hintergrund da, aber brauchen tu ich sie nicht und abreißen kann ich sie ja schlecht ;-P ist ne tragende Wand *gg… Jetzt übe ich weiter dran, den Handstand zu perfektionieren und ihn irgendwann auch ohne Schwung holen nach oben zu bringen. Das ist dann nochmal mit mehr Kraft verbunden. Es sieht so leicht aus bei den Turnern oder Artisten, aber da braucht es viel Kraft und Körperbeherrschung für. Ich bin bereit dafür und meinen Körper überzeuge ich auch noch \o/ *lach…

Warum ich das mache?  Ich freu mich einfach drüber und habe Spaß dran, noch Sportteile zu können die ich als Kind und Jugendliche schon geliebt habe. Ich mache das für mich und hier aufgeschrieben hab ich es, um vielleicht andere zu motivieren wieder Spaß an Bewegung zu haben, oder überhaupt einfach mal auszuprobieren ob sie ihre Sportallergie überwinden können, wenn sie mit klitzekleinen Schritten anfangen was zu machen. Denn meist nehmen sich die Menschen viel zu viel vor und dann scheitert es schon an dem Riesen Berg der vor einem steht. So kleine Bewegungen in 3-5 Minuten im Wohnzimmer vor dem Fernseher anfangen und es fühlt sich nicht nach „ich muss Sport machen“ an. Fangt an mit den Armen zu kreisen, oder um den Tisch zu laufen, oder den Kopf in alle Richtungen langsam zu bewegen usw. gibt da unendlich viele Bewegungen mit denen man anfangen kann. Keinen Stress machen, einfach nur nicht sofort auf die Couch setzen, sondern erst kurz bewegen und dann lümmeln. Feste Zeit einhalten und es sollte sich eine so feste Routine etablieren, dass ihr irgendwann gar nicht mehr ohne diese kleine sportliche Bewegung sein wollt. Das Hirn liebt nämlich feste Routinen, die es im Schlaf abspulen kann. Das könnt ihr euch zu nutze machen. Der Rest wie bei mir, mit richtig langen Sporteinheiten der kommt dann von ganz allein und ihr werdet merken wie viel Spaß das macht. Bei mir ist es auch so, dass ich teils keine Lust habe, es sich aber eingebrannt hat und dann macht es doch Spaß und ich bin zufrieden. Mittlerweile habe ich auch einen Tag, meist Sonntag, wo ich bewusst keine Sporteinheit mache um dem Körper seine Pause zu gönnen und nicht in eine Sucht zu rutschen. Auch das muss man im Blick behalten, denn Pausen sind wichtig und falls suchtgefährdet (wie bei mir) drauf achten ob man auch mal ohne Sport kann. Geht bei mir ganz gut, denn wenn ich Nachmittags mal unterwegs bin, oder Besuch da ist, dann fällt Sport bei mir auch aus, oder wenn es von der Luft wegen dem Asthma nicht so gut ist, wird die Einheit verkürzt oder sie fällt halt weg. Klappt alles sehr gut ohne die Routine wieder zu verlieren, oder sich zu verurteilen weil der Kritiker meint „faule Sau, nicht mal Sport haste gemacht“. Ich hab für mich ein gutes Gleichgewicht gefunden und Sport/Bewegung ist wieder fester Bestandteil geworden.

Ich  bin kein Arzt, Fitnesstrainer, Coach, oder Guru oder sonst was und ich werde hier im Blog auch keine Fitnessübungen/Sporteinheiten/meine Übungen oder sowas verbloggen. Ich wollte euch nur mal eine Richtung aufzeigen, wie man ganz einfach regelmäßige Bewegung für sich in den Tag einbauen/etablieren kann. Es ist auch nicht das Rezept schlecht hin, was bei jedem funktioniert. Dafür spielt die Eigenmotivationsfähigkeit eine zu große Rolle bei jedem. Wer vieles anfängt und schnell wieder lässt, wird wohl mehr Zeit brauchen um sich regelmäßig aktiv zu bewegen und auch dabei zu bleiben.

Großer Vorteil bei Bewegung zuhause machen ist, ich muss nicht irgendwo extra noch hin fahren/laufen. Dazu haben die meisten ja so gar keine Lust, ich übrigens auch nicht. Erst antüdeln und dann noch wo hin und da in die Sportklamotten schmeißen, nee da bin ich dann auch raus. Einzig bei Vereinssport, da hab ich es lange Jahre gemacht und es störte mich nicht sonderlich, nur bei Kackwetter *gg…

Na gut, ich denk ich hab alles geschrieben und es sollte verständlich sein was ich euch näher bringen wollte oder? 😀  Frau Aurelia ist ein Sport-Ass und will damit angeben 😉 😛

Aurelia

8 Kommentare

  1. Ich zähle mich ja eher zu den Sportmuffeln und der Schulsport hat da wahrscheinlich seinen Teil zu beigetragen. Unbeweglich war ich schon immer (und von einem Handstand kann ich nur träumen) aber ich weiß auch, wie wichtig es ist, sich Muskeln, Ausdauer und Beweglichkeit zu erhalten. D.h. es wird nicht nur fleißig Bewegung in den Alltag eingebaut sondern auch gezielt mit einer wilden Mischung aus Krafttraining und Yoga-Übungen an der Fitness gearbeitet. Beim Laufen bin ich allerdings immer wieder beeindruckt, wie rot ein Kopf werden kann . Alles zu Hause bzw. im Wald und ganz ohne schickes Sport-Outfit. Aber ehrlich, würde ich durch so ein fesches Yoga-Ensemble zur biegsamen Schlangenfrau – ich würde es sofort kaufen

    • *lach… ich würds dann auch kaufen 😀 wär ja ein Traum, nur Klamotten an und es flutscht.
      Da hast du ja auch für dich ne gute Mischung an Bewegung, klasse!
      Roter Kopf?
      Frag mich mal, kann ich auch sehr gut /o\

  2. ich bin grün vor neid!
    in meinem früheren leben war bewegung kein thema – es ging einfach nicht ohne. bin täglich kilometerweit fahrrad gefahren – einfach, weil es mein transportmittel war überallhin. und berlin hat richtig berge!
    regelmässig getanzt, wild im club und im ballhaus standart und latein. viel zu fuss unterwegs gewesen. wanderungen. trekkingtouren. bergsteigen und sportklettern. in jedem verfügbaren gewässer geschwommen. regelmässig cross-country-skilauf. und obendrauf krieger-yoga – jede woche 2 stunden am stück……
    dann hab ich 2010 mein knie operieren lassen und das hat mich völlig aus der bahn geworfen – körperlich und mental.
    seitdem fühle ich mich furchtbar zerbrechlich. würde mich am liebsten in watte packen und im bett bleiben. dass das falsch ist, weis ich.
    hilfe von aussen würde ich annehmen – ich würde sogar zu einem kurs hinradeln – gleich in sportklamotten, da kenn ich nix – aber ich finde hier keinen passenden…… dorf halt.
    du kannst zu recht stolz auf dein bewegungsprogramm sein!! xxxx

    • Das musst du aber nicht sein /o\
      du bist ja auch so viel in Bewegung, was ich bei dir im Blog lese und das ist doch auch toll 🙂
      Ja so Krankheiten und OP ist ziemlich Mist, dass kann einen arg aus der Bahn werfen.
      Wie ist es denn bei dir mit Online Kursen? So mit Videokonferenz, da gibt es doch auch schon einiges, grad im Yoga Bereich.
      Danke dir ^^

      PS: Tanzen hab ich früher auch gemacht, bis zum Bronzenen Tanzabzeichen bin ich gekommen, hach ja das war schon toll.

  3. Tja, was soll ich sagen: Chapeau vor deinem Willen! Ich bin da nicht so rigoros und ich weiss, ich würde so ein Programm nicht lange durchziehen, schon gar nicht alleine im stillen Kämmerlein! Früher lief das mit der Bewegung bei mir so ganz „by the way“: 4-5 Mal die Woche geritten, z.T. zu Fuss bei den kleinen Reitschülern neben den Pferden hergelaufen, dazu 2x täglich Stallarbeit. Und es gab Zeiten, da hab ich auch gleich noch die Pferde der Gattin meines Chefs mitbetreut, Reiten inklusive. Aber da war ich noch jung und topfit, da ging das alles noch problemlos. Inzwischen nagt der Zahn der Zeit an mir, die Fibro trietzt mich wo sie kann, die Herzkapriolen im Februar scheinen zusätzlich irgendwie einen Schalter umgelegt zu haben. Seither bin ich einfach nicht mehr belastbar, schnell müde, und die ganzen Schmerzen machen es auch nicht besser. Aber einfach nur eine ruhige Kugel zu schieben wäre genau das Falsche. Also bin ich 2-3 Mal die Woche zu Fuss mit den Dicken unterwegs. Ich sags dir, da gibst du ordentlich Gas, um hinterherzuommen. Das bringt mich zwar oft an meine Grenzen, aber wie sagte mein Kardiologe so schön: „Sie müssen ihr Herz immer mal wieder ein wenig quälen!“. Okay, mach ich…. Und wies weitergeht, das werden wir dann sehen!
    Irgendwo abends noch zu einem (Yoga- oder-was-weiss-ich)Kurs hinzufahren stinkt mir allerdings gewaltig- meist bin ich so dermassen fertig, dass mir der Sinn nach gar nichts mehr steht. Da möchte ich einfach nur noch Zuhause bleiben und es mir gemütlich machen…..
    Herzliche Grüsse!

    • Danke dir 🙂
      Oh ja, mit Pferden ist man aber sowas von in Bewegung *lach… kenne ich auch noch und es machte Riesen Spaß.
      Bei deinen Krankheiten heißt es wirklich aufpassen, sich nicht zu überlasten. Da richtest dann ja noch mehr Schaden an,
      als eh schon da ist. Da macht man dann eben so wie es geht mit der Bewegung und deine Fußmärsche mit den Dicken sind doch eine Prima Bewegung.
      Herzliche Grüße!

  4. Für mich war das Erste auch, es umzulabeln und es „Bewegung machen“ statt Sport zu machen. Damit hat es bei mir sofort den Druck rausgenommen, denn mit sich bewegen sind nicht so viele Erwartungen verbunden.
    Ich finde es schön, wie du erzählst, dass du bei 5 min pro Tag angefangen hast und dich auf 30 min hochgearbeitet hast. An sich weiß ich das mit dem Kleinanfangen, aber zu sehen, wie es dann tatsächlich umgesetzt wurde, ist echt hilfreich. Viel Spaß beim Handstand! Das ist definitiv außerhalb meiner Komfortzone haha

    • Mit dem anders bezeichnen kann man ne Menge bewirken, zumindest wenn man sonst so gar keine Sportfan ist 🙂
      Freut mich das dir mein Bericht da helfen konnte.
      Der Handstand ist nu wirklich nicht für jeden was *lach… aber erzählen musste ich unbedingt davon *gg…
      werd ich haben, danke.

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